Gedanken zum Kreuzweg:
Jesus - ein Mann - der unser Leben aufzeigt und mit uns geht. Hier beginnt die Leidensgeschichte von Jesus.
Wie ein König geehrt beim Einzug in Jerusalem, doch dann wendet sich das Blatt ganz schnell. Sie wollten Jesus loswerden, wie etwas entsorgen, was man nicht mehr will, egal zu welchem Preis. Man nahm dabei sogar die Freilassung eines brutalen Barabas in kauf. Kennen wir nicht auch das Gefühl, erst ganz groß zu sein und dann der Untergang? Man brachte ihn mit falschen Beschuldigungen vor Pilatus, einem der Recht sprechen sollte und der merkte, dass da etwas nicht stimmte. Doch Pilatus schaute weg und hang an seinem Stuhl und Ansehen. Pilatus wusch seine Hände symbolisch in Unschuld. Sollen sie ihn richten nach ihrem Gesetz. Er hätte auch ein Richter der NS-Zeit, DDR, oder unserer Tage in Russland, Syrien oder sonst wo sein können. Fehlurteile gibt es auch heute noch. Hat Pilatus es sich nicht zu leicht gemacht? Jemanden der Unschuldig ist für etwas verantwortlich zu machen und zu verurteilen? Kennen wir nicht auch so etwas in unserem Leben? Haben wir nicht so etwas auch schon erlebt? Oder haben wir nicht auch schon Menschen verurteilt, obwohl sie unschuldig waren? Haben wir nicht auch schon mal Menschen durch unser Verhalten und Urteilen ein Kreuz aufgeladen?
Christus nimmt ohne Kommentar das Kreuz auf sich, geht den Weg und bricht unter der Last, die ihm das Kreuz bringt zusammen. Sind Menschen durch unser Fehlverhalten nicht auch schon mal unter unserer Last, die wir ihnen auferlegt haben zusammengebrochen? Wer liegt jetzt unter dem Kreuz? Jesus ? Oder ein Mensch, den wir kennen und soweit gebracht haben, dass er dadurch zusammenbricht?
Dann der Mann, Simon von Cyrene, der nach der Arbeit Jesus hilft das Kreuz zu Tragen. Jesus ist froh und lehnt seine Hilfe nicht ab. Kennen wir auch solche Menschen, die uns helfen, unser Kreuz zu Tragen? z.B. jemand aus der Familie, Freunde ,die Krankenschwester, das Altenpflegeteam, das Seelsorgerteam.
Dann kommt die Kreuzigung. Jesus wird ans Kreuz gefesselt und geschlagen. Und heute? Jemand ist an seinem PC, Fernseher gefesselt, kommt nicht mehr davon los und bemerkt nicht, was um ihn geschieht oder gefesselt am Handy, was er überall mitnimmt und dadurch seine Umwelt nicht mehr richtig wahrnimmt oder im Alter ist man an sein Bett gefesselt, kann nicht aufstehen und am Leben mehr richtig teilnehmen. Kennen wir so etwas auch?
Wenn wir diesen Weg Jesu betrachten, steht zum Schluss der Tod am Kreuz. Hier erkennen wir, auch unser Leben ist endlich! Bevor Jesus stirbt läuft bei ihm der Film seines Lebens ab und er sagt bevor er stirbt: Vater in deine Hände lege ich nun meinen Geist. Keine Vorwürfe uns Menschen gegenüber, oder Gott gegenüber - trotz des Leidens. Er nahm es an, um uns zu Helfen und uns zu erlösen, uns die Augen und Ohren zu öffnen und uns zu zeigen, welchen Weg wir gehen sollen. Und wir? - Nehmen wir unser Kreuz an - ohne Vorwürfe gegen andere oder Gott? Sind wir füreinander da und haben wir unsere Augen und Ohren offen, für das was um uns herum geschieht?
Oder sind wir wie Pilatus, schauen einfach weg und verurteilen andere, obwohl wir dessen Leben nicht kennen, weil wir wie Pilatus an den irdischen Gütern und dem Ansehen hängen und nicht auf Gott vertrauen, der uns ewiges Leben geben will? Nehmen wir das Kreuz (unser Kreuz) an und folgen Jesus, der mit uns geht und uns erlösen will?
Dann Ostern – die Auferstehung - auch wir mit und durch Jesus? Ja!!! Jeder der an ihn glaubt und ihm folgt hat die Gewissheit, denn Jesus hat gesagt: er geht uns voran, eine Wohnung zu bereiten im Hause unseres gemeinsamen Vaters. Sind wir bereit dazu, diese Einladung anzunehmen und ihm zu folgen?
Ihr R.P.B.