Grußwort
Wir haben uns lange gefragt, ab das heute geht: eine große neue Orgel für St. Lambertus in Castrop zu bestellen - in einer Zeit, wo überall die Kassen leer sind, da Arbeitslosigkeit und neue Armut sich um uns herum deutlich bemerkbar machen, da auch die Kirche sparen muss. - "Ihr habt doch eine Orgel, die klingt gut genug", haben mir manche außerdem gesagt. Warum also schlagen der Kirchenvorstand, die Kirchenmusiker und wir Priester den Mitgliedern der Gemeinde St. Lambertus - und vielen musikliebenden Menschen unserer Stadt - den Kauf einer neuen Orgel vor, die zum allergrößten Teil mit Spenden bezahlt werden muss?
1. "Dem Lob Gottes soll nichts vorgezogen werden", hat vor langer Zeit einer der großen Heiligen unserer Kirche gesagt. Eine große zentrale Kirche mitten in der Stadt wie St. Lambertus braucht ein Instrument das dem Gottesdienst in großer und würdiger Weise dienen kann.
2. Wir haben seit vielen Jahren, sooft es ging, kirchenmusikalische Ereignisse an St. Lambertus gezogen. Außerdem haben wir seit kurzem eine - wenn auch noch nicht hauptamtliche eigene Kirchenmusikerin bei uns eingestellt. Wir möchten, dass die musikalische Qualität unserer Gottesdienste ebenso wächst wie besondere Konzerte mit alter und neuer Musik Wir möchten nicht, dass Kultur nur noch im Hören von CDs im eigenen Wohnzimmer besteht: Musik soll auch in großer Form mitten unter uns in einem so bedeutenden Kirchenraum wie St. Lambertus stattfaden.
3. Die zentrale und größte katholische Kirche unsere Stadt hat bisher (fast) die kleinste Orgel. Wenn wir in Zukunft hoffentlich ein großes Instrument auf der Empore im Hauptschiff der Kirche haben werden, so bleibt der Wert der kleinen Orgel im "alten Teil" von St. Lambertus durchaus bestehen: für die Gottesdienste an Werktagen, auch für Hochzeiten und für kleinere meditative Anlässe.
Wenn viele die neue Orgel wollen und sich mit Spenden beteiligen, kann das Werk gelingen; zur Ehre Gottes im Himmel und zur Freude vieler auf dem Boden in Castrop - und ohne unsere übrigen Aufgaben, gerade im Sozialen, zu vernachlässigen.
Norbert Keller, Pfarrer i.R.
Egon Wellmann, stellv. Vorsitzender des Kirchenvorstandes