PB
Niemals geht man so ganz:
Klemens Koerner verabschiedet sich nach 60 Jahren Chorleitung
Der Kirchenchor St. Elisabeth aus Obercastrop blickt voll Dankbarkeit auf das langjährige große Engagement ihres (nun ehemaligen) Chorleiters Klemens Koerner zurück. Rückblickend wurde in der Jahreshauptversammlung im Januar 20 auf die vielen musikalischen Highlights des Chores in dieser gemeinsamen Zeit hingewiesen. Klemens Koerner begann im Jahre 1960 mit kleineren Werken. Schon bald wurden zusammenhängende Messen wie z. B. die Missa brevis Sancti Joannis de Deo in B-Dur von J. Haydn (bekannt auch als kleine Orgelsolomesse) mit dem Chor und einem Orchester aufgeführt. Dabei achtete Klemens Koerner von Anfang an auf gute Intonation und rhythmische Sicherheit bei den Sängerinnen und Sängern. „Das „H“ ist manchmal höher als ihr denkt“, lautete deshalb auch einmal ein Bericht, der über den Chor in der Zeitung stand. Mit dieser sorgfältigen und anspruchsvollen musikalischen Arbeit entwickelte sich der Chor St. Elisabeth musikalisch immer weiter, so dass auch große Werke aufgeführt werden konnten. Herausragend sind davon das Weihnachtsoratorium BWV 248 von J. S. Bach, Messe C-Dur, opus 86 von L. v. Beethoven schon einmal im Jahr 2009, das "Stabat Mater, op. 58 (B 71) von A. Dvorak sowie das "Requiem“ in d-Moll (KV 626) von W. A. Mozart im Jahr 2018. Das Niveau der Konzerte war stets hoch. Diese Werke lockten auch immer wieder neue, junge und gute Sängerinnen und Sänger an. Attraktiv waren aber auch mehrere Konzertreisen z. B. nach Italien.
Dem einen oder anderen Leser sind vielleicht noch die weihnachtlichen „Mitsing“-Konzerte in St. Elisabeth in Erinnerung. Für diese, aber auch für viele andere Aufführungen arrangierte/komponierte Klemens Koerner z. B. zusätzliche Stimmen für die jeweilige musikalische Besetzung. Auch das war eine Besonderheit seiner musikalischen Arbeit für den Chor.
Im Alter von 80 Jahren dirigierte Klemens Koerner noch ein großes Sinfoniekonzert in der St. Lambertuskirche. Im April 2019 sollte eigentlich schon die Beethovenmesse unter der Leitung von Klemens Koerner aufgeführt werden, was jedoch aus Krankheitsgründen verschoben werden musste. Umso mehr wurde er auf dem Konzert am 19.01.20 gewürdigt, welches Xenia Preisenberger als neue Chorleiterin leitete. Unter stehenden Ovationen der Zuhörer wurde ihm ein Blumenstrauß überreicht.
Zuletzt sei noch auf die musikalische Partnerschaft mit dem Chor aus St. Louis in Vincennes hingewiesen. Diese hat er über die gesamten 60 Jahre mitgestaltet und geprägt. Mit den Sängerinnen und Sängern dieses Chores verbindet ihn eine herzliche Freundschaft. Diese Städtepartnerschaft und der daraus resultierende Austausch war Klemens Koerner immer eine Herzensangelegenheit.
Für die Sängerinnen und Sänger des Chores St. Elisabeth hört die freundschaftliche Verbindung zu ihrem ehemaligen Chorleiter allerdings niemals auf. Er wurde unter großem Beifall in der Jahreshauptversammlung zum ersten Ehrenmitglied des Chores ernannt. Niemals geht man so ganz.